Festakt in Passau nimmt Gründerin Marie Juchacz in den Blick
Anlässlich des 100. Geburtstags der Arbeiterwohlfahrt, die am 13.12.1919 in Berlin gegründet wurde, veranstaltete der Passauer AWO Ortsverein gemeinsam mit dem Kreisverband einen feierlichen Festakt im Passauer Rathaussaal. Gemeinsam mit zahlreichen Ehrengästen, darunter AWO-Bezirksgeschäftsführer Alois Fraunholz, der Passauer Oberbürgermeister Jürgen Dupper, Passaus dritte Bürgermeisterin Erika Träger, der Landtagsabgeordnete Gerhard Waschler und zahlreiche weitere Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, feierten die Verantwortlichen das runde Jubiläum und blickten gemeinsam auf die stolze und bedeutende Geschichte der Arbeiterwohlfahrt. Gerade die Gründung der AWO durch Marie Juchacz in direkter Folge zum ersten Weltkrieg, die durch die Schaffung eines sozialen Wohlfahrtsverbands für die Arbeiterklasse die Nöte und Sorgen der Werkstätigen lindern wollte, stand im Zentrum der Ausführungen. Juchacz, die neben ihrem Einsatz für die AWO zudem auch die erste Frau in der Geschichte Deutschlands war, die als Abgeordnete im Parlament das Wort ergriff, widmete ihr Leben der Arbeiterwohlfahrt. Selbst nach dem Verbot der AWO im Nationalsozialismus und ihrer Flucht vor den Nazi-Schergen ins Exil organisierte sie Helferkreise und Unterstützung für den Widerstand und die Hilfsbedürftigen. Nach Ende des Kriegs ergriff die AWO wieder das Heft des Handelns und leistete ihren bedeutenden Beitrag zum Aufbau des Landes. Heute stellt die Arbeiterwohlfahrt – gemeinsam mit weiteren Wohlfahrtsverbänden – das Rückgrat unseres Sozialstaats und einen wichtigen Partner des Staates in der Organisation des Gemeinwesens. Gerade für diese Verlässlichkeit und Hartnäckigkeit im besten Sinne gebührt der AWO unser aller Dank, wie Oberbürgermeister Jürgen Dupper in seiner Festrede abschließend bemerkt.
Neben dem Blick in die Vergangenheit, muss ein Verband wie die Arbeiterwohlfahrt aber auch den Blick in die Zukunft werfen, wie Johannes Just im Schlusswort der Veranstaltung resümiert. Schließlich warten auch in der Gegenwart große Aufgaben, die einer sozialen Antwort bedürfen. Als Arbeitgeber, Mitgliederverband und sozialpolitischer Taktgeber sieht sich die AWO hierfür bestens gerüstet und vertraut auf die weiterhin beste Zusammenarbeit mit ihren Bündnispartnern.
Abschließender Dank gilt auch dem Küchenteam des Vilshofener AWO-Heims um Küchenchef Christian Schwarzbauer, die dankenswerterweise das Catering für die über 120 Gäste organisierte.