Allerorts wird in der heimischen Wirtschaft über den sogenannten Fachkräftemangel geklagt und gerade im Pflege- und Gesundheitsbereich scheint der Mangel eklatant. Für das örtliche Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt lag die Lösung aber nicht im Lamentieren und Klagen, sondern man wollte proaktiv eine Lösung für die ein oder andere Personalknappheit finden. So wurde im vergangenen Jahr 2023 kurzerhand ein Aktionsjahr ausgerufen und sich um die Gesundheit der Belegschaft bemüht, wie Einrichtungsleiter Johannes Just verrät: „Wir sind als Einrichtung stolz und glücklich, dass wir alle notwendigen Personalschlüssel erfüllen und teils übererfüllen. Dennoch haben Kolleginnen und Kollegen traditionell über Stress und häufiges Einspringen geklagt und die Erklärung war schnell gefunden: Viele kurzfristige Erkrankungen spielen in der Personalkalkulation keine Rolle, erhöhen aber die Arbeitslast momentan massiv.“
So wurde ein Plan ausgeklügelt, um sukzessive die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu steigern und weniger Fehlzeiten zu erzielen. Neben klassischen Krankenrückkehrgesprächen, verschiedenen Bewegungsangeboten von Yoga und Rückenfit-Kursen bis zum gemeinsamen Feierabendspaziergang und Schulungen zu Ergonomie und gesundem Arbeiten stand auch die psychische Gesundheit im Fokus. Mit eigens eingerichteten Budgets durften die Mitarbeiter im Haus eigene Ausflüge organisieren und als Teams gemeinsame Unternehmungen starten. So sollte das Vertrauen zwischen Kollegen gestärkt und eine gute Atmosphäre abseits des hektischen Arbeitsalltags geschaffen werden.
Nun, nachdem das Aktionsjahr vollzogen ist und die Ergebnisse vorliegen, kann Just stolz ein Fazit ziehen: „Das grundlegende Ansinnen wurde sowieso erreicht, nämlich das Vermitteln der Bedeutung von Gesundheit und der Relevanz hierfür im Betrieb. Aber das Zahlenwerk spricht auch konkret eine deutliche Sprache: Zwei Drittel der Belegschaft haben Bewegungsangebote wahrgenommen, oftmals mehrfach, über zwei Dutzend Teambuilding-Maßnahmen wurden vollzogen und über 100 Krankenrückkehrgespräche geführt. Die schönste Zahl aber sicherlich: Gemeinsam haben wir rund 4.000 Krankheitsstunden im Vergleich zum Vorjahr eingespart. Das ist natürlich betriebswirtschaftlich erfreulich, aber im Sinne der Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen schlicht überragend.“
Zwar wissen die Verantwortlichen der Arbeiterwohlfahrt um die wachsenden Herausforderungen in der Gesundheitsbranche, bleiben aber optimistisch diesen auch künftig mit innovativen Konzepten zu begegnen. Abschließend bedanken sich Johannes Just und seine Kollegen noch bei der AOK Bayern, die das Aktionsjahr Betriebsgesundheit tatkräftig unterstützt hat und auch künftig weiter unterstützt.