AWO setzt auf Hitzeschutz

Der menschengemachte Klimawandel sorgt nicht zuletzt auch in unserer Region für häufige Wetterextreme und gravierende Auswirkungen auf Mensch und Natur, die jüngste Hochwasserkatastrophe ist hierfür nur ein wirkungsmächtiger Beleg. Aber auch das Thema der Hitzeprävention gewinnt zunehmend an Bedeutung, gerade im Bereich von Gesundheit und Pflege.

„Wir alle kennen die gesundheitlichen Auswirkungen von großen und andauernden Hitzeperioden, unsere Senioren treffen die Auswirkungen aber besonders“, so AWO-Chef Johannes Just. Im Alter lasse die Fähigkeit zur Thermoregulierung des Körpers deutlich nach, durch kognitive Einschränkungen könne die Hitzewahrnehmung Störungen unterworfen sein. Grund genug also für die Arbeiterwohlfahrt vor Ort, ein Konzept für wirkungsvollen Hitzeschutz zu initiieren. Gemeinsam mit der AWO-Einrichtung in Painten haben die Vilshofener hier nun sogar einen Leitfaden für den gesamten Bezirksverband der Arbeiterwohlfahrt erarbeitet.

Neben den Senioren stehen aber auch die Beschäftigten im Fokus. Gerade die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter achten ja naturgemäß auf Körpertemperatur, Flüssigkeitshaushalt und vieles mehr bei den Bewohnern, laufen aber Gefahr, sich gelegentlich selbst weniger fürsorglich zu bedenken. Dem will die AWO nun mit zahlreichen Maßnahmen entgegenwirken.

„Neben einigen baulichen Maßnahmen, der Installation von Verschattungen und nächtlichen Lüftungsprotokollen, wollen wir niedrigschwellig wirken: Eine klare Informationsweitergabe bei Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdiensts, Schulungen und Sensibilisierung der Belegschaft, die Installation eines Hitzerates, all das sind auch Maßnahmen aus dem Hitzeschutzkonzept. Zudem erhält jeder Bereich klare Aufträge im Falle einer Hitzewelle: Während die Haustechnik Kühlgeräte, Ventilatoren und Thermometer auf den Bereichen verteilt und Küche und Service einen leichteren Hitzespeiseplan umsetzt und mit „Erfrischungswägen“ Getränke und Abkühlungen serviert, organisieren Pflege und Sozialdienst einen hitzefreundlicheren Arbeitsablauf für die Bewohner, prüfen Raum- und Körpertemperaturen, stellen Behandlungen um und achten auf die kühle Frischluftzufuhr in den frühen Morgenstunden“, so Einrichtungsleiter Johannes Just. Die Beschäftigten sollen zudem von einer angepassten Kleiderordnung, mehrerer Pausen und kostenlosen, gekühlten und isotonischen Getränken profitieren.

Ebenso wichtig wie die einzelnen Maßnahmen, ist aber die prinzipielle Auseinandersetzung mit dem Thema, wie Just abschließend feststellt: „Auch mit der Initiative werden wir nicht jede hitzebedingte Einschränkung für Senioren und Beschäftigte verhindern können. Wichtig ist das Rüstzeug aber dennoch! Durch den menschengemachten Klimawandel wird der Hitzeschutz Zukunftsaufgabe bleiben und hier wollen wir uns stetig weiterentwickeln und als moderner und innovativer Verband und Arbeitgeber Lösungen finden.“